Tag der offenen Deponie

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Wenn Sie sich für die Problematik von Bauabfällen, die auch heute noch in grossen Mengen anfallen, interessieren, sollten Sie sich den 15. Juni in der Agenda dick markieren.

Was geht Ihnen durch den Kopf, wenn Sie das Wort «Deponie» hören?

Vermutlich nicht sehr viel Positives. In den Medien erscheinen Deponien meistens mit negativen Schlagzeilen. Prominentes Beispiel ist etwa die Sondermülldeponie Kölliken, die in einem aufwändigen Prozess saniert wird, was gegen 1 Mrd Franken kosten wird. Politik und Gesellschaft haben aus diesem unrühmlichen Fall viel gelernt; heute werden Deponien kontrolliert und mit einem hohen Risikobewusstsein geführt.

Im Gebiet Schwanental (Grenzbereich Eglisau/Buchberg) werden von der privaten Arbeitsgemeinschaft ARGE Deponie Schwanental Inertstoffe abgelagert. Inertstoffe sind gesteinsähnliche Materialien, die keine chemischen Reaktionen eingehen. Dazu zählen z.B. Abbruch- (Steine, Beton, Ziegel) und Aushubmaterialien. Solche Materialien werden grundsätzlich aufbereitet und stofflich wiederverwertet. Sind sie durch chemisch stabile Metalle, Textilien oder Kunststoffe verunreinigt, müssen sie deponiert werden.

Im Kanton Zürich sind jährlich rund 0.3 Mio Kubikmeter Inertstoffe abzulagern. Die heute in Betrieb stehenden Deponien haben noch ein Restvolumen von ca. 1.1 Mio Kubikmetern. Das bedeutet, dass in einigen Jahren neue Deponievolumina benötigt werden. Der Regierungsrat des Kantons Zürich hat die Absicht geäussert, im Schwanental durch eine Vergrösserung der Deponie den Standort besser auszuschöpfen. Diese Vergrösserung wird im Rahmen eines Gestaltungsplanes baurechtlich abgehandelt werden. Der Gemeinderat wird sich für ein umweltverträgliches Projekt einsetzen.

Umfassende Kontrollmassnahmen stellen heute sicher, dass in der Deponie Schwanental keine illegalen, gefährlichen Stoffe abgelagert werden. Es werden z.B. alle angelieferten Materialien dokumentiert. Durch ein unabhängiges Büro werden laufend Proben der angelieferten Stoffe und des Deponiesickerwassers genommen und analysiert. Der Betrieb der Deponie wird von einer Aufsichtskommission, die vom Eglisauer Hochbauvorstand präsidiert wird, überwacht. Darin sind u.a. auch die kantonalen Fachstellen der Kantone Zürich und Schaffhausen vertreten. Diese Aufsichtskommission hat beschlossen, im Sommer 2019 einen Informationsanlass für die Bevölkerung durchzuführen.

Wenn Sie sich für die Problematik von Bauabfällen, die auch heute noch in grossen Mengen anfallen, interessieren, sollten Sie sich den 15. Juni in der Agenda dick markieren. Sie erfahren, wie ein moderner Deponiebetrieb funktioniert, wie ökologische Ausgleichsmassnahmen zugunsten der Natur gesichert werden, und wie die Zukunft der Deponie angedacht ist.