Das Angebot der Jugendarbeit wird erweitert und ein Konzept für die Kinder- und Jugendarbeit wird erarbeitet

Eglisau ist in den letzten Jahren stark gewachsen. Es gibt eine grosse Anzahl an Privatpersonen, Vereinen und Institutionen, die sich in ihrer Jugendarbeit stark engagieren und einen wertvollen Beitrag leisten. Die offene Kinder- und Jugendarbeit der Gemeinde soll dieses Angebot sinnvoll ergänzen.

Der Jugendtreff auf dem Schulareal im Städtli ist spätestens seit 2003 ein fester Bestandteil und Ort der offenen Kinder- und Jugendarbeit. Das «Jugi» ist für Kinder und Jugendliche ein Treffpunkt. Hier kann man sich in einem geschützten Raum beschäftigen – zum Beispiel mit Spielen und Bewegung, Musik und Tanz, Medien und Projekten, Kreativem und Basteln. Geöffnet ist der Jugendtreff am Mittwochnachmittag und -abend, Freitag- und Samstagabend. Es werden zudem projektbezogen und im Rahmen der Möglichkeiten niederschwellige Begleitung und Beratung angeboten sowie diverse Projekte durchgeführt (Sportnacht, OpenSunday, Sackgeldjobs, Bewerbungstrainings, grill&chill, Ferienpassprojekte etc.).

Eglisau bietet insbesondere in der warmen Jahreszeit viele beliebte Treffpunkte für junge Menschen aus Eglisau und aus umliegenden Gemeinden. In den letzten anderthalb Jahren mussten verstärkt besorgniserregende Beobachtungen gemacht werden. Interventionen der Kantonspolizei wegen Vandalismus und Drogenmissbrauch sowie ordnungspolitische Themen (Lärm, Littering) sind weitere Indikatoren dafür, dass Handlungsbedarf gegeben ist.

Vor diesem Hintergrund ist kurz vor den Sommerferien eine breit abgestützte Petition eingereicht worden, welche die Ergänzung des aktuellen Angebots der Jugendarbeit durch eine aufsuchende Jugendarbeit fordert. Die aufsuchende Jugendarbeit ist jener Teilbereich der offenen Jugendarbeit, welcher das Augenmerk vor allem auf Orte und Plätze im öffentlichen Raum richtet, wo sich Jugendliche und junge Erwachsene treffen. Diese Orte stellen für die Jugendlichen und jungen Erwachsenen wichtige und adäquate Orte der Aneignung dar, sind somit ein bedeutender Teil ihrer Lebenswelt, Lern- und Begegnungsorte. Jugendarbeitende der aufsuchenden Jugendarbeit sind just an diesen Orten unterwegs. Sie suchen in der Gast-Rolle Gruppen und Einzelpersonen auf und bauen mit ihnen eine professionelle Beziehung auf. Durch diese Direktheit und Unmittelbarkeit des Kontakts in der aufsuchenden Jugendarbeit bieten sich im Vergleich mit dem Jugendtreff wichtige zusätzliche und niederschwellige Möglichkeiten, den Kontakt zu Jugendlichen und jungen Erwachsenen aufzubauen und auf ihre Bedürfnisse einzugehen.

Der Gemeinderat hat sich intensiv mit dieser Thematik auseinandergesetzt und wichtige Leitentscheide dazu gefällt. In seiner Strategie positioniert der Gemeinderat Eglisau als lebendiges Landstädtchen am Rhein, als attraktiver Ort zum Leben in allen Lebensphasen. Für Familien, Jugendliche und Senioren werden attraktive Angebote gefördert und ergänzt. Als konkrete Massnahme wurde u.a. die Erstellung eines Konzepts für Kinder- und Jugendarbeit festgelegt (Schwerpunkt 2020-2021). Ursprünglich war geplant, die Einführung und Ausgestaltung einer aufsuchenden Jugendarbeit im Rahmen der Erarbeitung des Konzepts für Kinder- und Jugendarbeit zu definieren. Ein solches Konzept muss jedoch unter Einbezug der betroffenen Menschen erarbeitet werden, und es kann daher nicht mit seiner Fertigstellung vor dem Jahr 2021 gerechnet werden.

Es ist aber klar, dass ein aufsuchendes Angebot Bestandteil einer zeitgemässen Jugendarbeit sein muss. Der Gemeinderat teilt somit das Anliegen der Petition, mit der Erweiterung der offenen Jugendarbeit nicht zuzuwarten. Entsprechend wurde der Stellenplan für die offene Jugendarbeit um 80 % erweitert und die Stellenausschreibung wird zügig an die Hand genommen. Gesucht wird eine Person, welche willens und fähig ist, die aufsuchende Jugendarbeit in Eglisau aufzubauen und im Prozess der Konzepterarbeitung für die Kinder- und Jugendarbeit aktiv mitzuwirken.

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