Metolachlor im Eglisauer Trinkwasser

Laut Bericht in der Tagesschau und im Kassensturz am Schweizer Fernsehen vom Dienstag, 22. Oktober, gibt es im Kanton Zürich vier Gemeinden, die zu hohe Werte von Metolachlor und deren Abbauprodukten aufweisen. Eine davon ist Eglisau mit einem Wert von 0.35µg/l. Der Bericht hat in der Bevölkerung verständlicherweise Unbehagen ausgelöst. Er entspricht aber nicht den aktuellen Verhältnissen in Eglisau.

Senkung des Grenzwerts seit der Messung

Der durch das Kantonale Labor erhobene Wert von 0.351µg/l stammt aus einer Probe vom 9. Februar 2024. Damals betrug der Grenzwert noch 10.0µg/l. Per 1. Oktober 2024 wurde der Grenzwert um den Faktor 100 gesenkt, dies führte dazu, dass der verwendete Wert nun ausserhalb des Grenzwerts liegt.

Zwei Druckzonen in Eglisau

Der Bericht in der Tagesschau und im Kassensturz suggeriert, dass in ganz Eglisau das Trinkwasser einen zu hohen Metolachlor-Wert und somit eine ungenügende Qualität aufweist. Dies ist und war zu keiner Zeit der Fall: Die Wasserversorgung Eglisau besteht aus zwei Druckzonen, dem Reservoir Dachsberg, das alle Gebiete südlich des Rheins sowie die Quartiere Stampfi, Eigenacker und Bauelenzelg versorgt, und dem Reservoir Grafenholz, dieses versorgt das Quartier Wiler und die darüber liegenden Gebiete. Vom genannten Metolachlor-Wert (0.351µg/l) war nur die Druckzone betroffen, die vom Reservoir Grafenholz gespeist wird. Die meisten Eglisauerinnen und Eglisauer tranken und trinken Wasser, das von der GWS bezogen wird und mit 0.07 µg/l innerhalb des Grenzwerts liegt.

Massnahmen bereits vor den SRF-Berichten ergriffen

Um auch die Trinkwasserqualität im Wiler und den darüberliegenden Gebieten sicherzustellen, hat die Gemeinde Eglisau bereits vor den Berichten im Schweizer Fernsehen Massnahmen ergriffen. Die Druckzone Grafenholz wurde zu 65 % mit Quellwasser gespeist. Um das Trinkwasser nicht unnötig zu belasten, wird die Quelle nicht mehr genutzt. Es ist davon auszugehen, dass die Trinkwasserqualität in dieser Druckzone damit sehr nahe an die 0.07 µg/l herankommt und damit wieder innerhalb des Grenzwertes liegt. Damit dürfte die Trinkwasserqualität in ganz Eglisau wieder innerhalb des Grenzwerts liegen.

Trinkwasserqualität bleibt eine Herausforderung – nicht nur in Eglisau

Reststoffe aus der Industrie und Landwirtschaft, die die Qualität des Trinkwassers beeinträchtigen, werden auch in Zukunft eine Herausforderung bleiben. Sie sind ein globales Problem. Die daraus entstehenden Herausforderungen können nicht per sofort und nicht von einer einzelnen Gemeinde gelöst werden. Die Gemeinde Eglisau wird weiterhin ein engmaschiges Monitoring durchführen und wenn nötig Lösungen für weitere Massnahmen suchen.

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